Hunderte europäische Kettlebell-Sportler in Stolberg zu Gast

23.06.2019 von Sebastian Puettgen

Hunderte europäische Kettlebell-Sportler in Stolberg zu Gast

Wie heißt DER deutsche Brennpunkt des Kettlebell-Sports in Deutschland? Wer hätte das gedacht – Stolberg, die Industriestadt ganz im Westen der Republik. Nachdem die Stolberger Turngemeinde (STG) und Bundesverband Deutscher Kettlebell Sportler ( BVDKS) zwei Jahre hintereinander die deutschen Meisterschaften im Kettlebell ausgerichtet hatten, stand nun der nächste Schritt an: Am Wochenende nach Christi Himmelfahrt fanden in Stolberg die offene Kettlebell-Europameisterschaften des Weltverbandes IUKL statt. Dank sommerlicher Temperaturen konnte sich Stolberg von seiner schönsten Seite zeigen.

Knapp dreihundert Sportlerinnen und Sportler aus ganzer Welt waren zu dem Großereignis in der Sporthalle des Goethe-Gymnasiums angereist. Unter den Teilnehmern befanden sich auch sensationelle 28 Sportlerinnen und Sportler, die für den Bundesverband Deutscher Kettlebell Sportler (BVDKS) antraten und von der vergleichsweisen kurzen Anfahrt profitierten. Nach einer bunten Eröffnungsfeier, die geprägt war von vielen Grußworten aus dem In- und Ausland sowie den Tanzauftritten der Tanzgruppen von „Not just dancing“ und Musikband begannen die drei Tage Kettlebell-Festival. Der Weltverband IUKL hatte das Wettkampfprogramm erweitert und neue Disziplinen aufgenommen, bspw. Biathlon auch für Frauen oder das einarmige Reißen mit 40-kg-Kettlebells für Männer bzw. 32-kg-Kettlebells für Frauen. Um dennoch die drei Tage Wettkampfdauer nicht zu überschreiten, waren sieben (statt sechs) Plattformen für die Sportler aufgebaut.

Unglaubliche 12 Europameistertitel konnte die deutsche Mannschaft in den Einzel- und Mannschaftswertungen gewinnen. Fünf Sportler und zwei Mannschaften brachten Silbermedaillen nach Hause. Vier Sportler und eine Mannschaft belegten jeweils den Bronzerang. In der Gesamtwertung belegte damit das deutsche Team nach Russland, Ukraine und Irland einen hervorragenden 4. Platz, in der Veteranenwertung sogar den 3. Platz. Die Weiterentwicklung des Kettlebell-Sports in Deutschland ist unübersehbar: Zum ersten Mal überhaupt traten für Deutschland jeweils vier Sportler erfolgreich in dem Profi-Mannschaftswettbewerb (32-kg-Gewichte) „Langer Zyklus“ und „Biathlon“ an. Deutschland war außerdem das einzige Team, das zwei so genannte „Paralifter“, d.h. körperlich eingeschränkte Sportler, an den Start brachte. Beide Sportler zeigten eindrucksvoll, was in ihnen steckt.

Die Sportler der Kettlebell-Gruppe der STG hinterließen als Mannschaft einen starken Eindruck. Nadezda Kozlov wurde im einarmigen langen Zyklus Europameisterin in der Amateursklasse (16-kg-Gewicht). Roger Fabeck wurde Europameister, ebenfalls in der Amateursklasse (24-kg-Gewichte), im beidarmigen langen Zyklus, genauso wie Waldemar Grinjuk in der Altersklasse der Veteranen. Vadim Sichwardt, Sportler des Jahres 2018 der Stadt Stolberg, trat trotz seines kraftraubenden Amtes als Cheforganisator der EM auch als Sportler an und wurde im Biathlon Zweitplatzierter im Amateursgewicht (24-kg-Gewichte). Hinter den Kulissen waren die weiteren Mitglieder der Kettlebell-Gruppe der STG genau so aktiv wie die EM-Teilnehmer und unterstützen die IUKL-Offiziellen beim Schreiben der Urkunden, bei der Siegerehrung und bei den sonstigen zahlreichen organisatorischen Aufgaben.

Alles in allem war die Kettlebell-EM ein großer Erfolg für die Teilnehmer und Organisatoren. Lokale und regionale Medien berichteten ausführlich über das Großereignis. Vadim Sichwardt bedankt sich herzlich bei allen fleißigen Helfern und freut sich nun auf die deutschen Meisterschaften im Kettlebell im August – die in diesem Jahr die Kettlebears Berlin ausrichten werden. Zeit zum Durchatmen für den Cheforganisator der EM… Bis zur Ausrichtung der Weltmeisterschaften???

 

 



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